Der Stopp der Corona-Impfungen in den Kliniken und die Verschiebung des Impfstarts in den Impfzentren hat nach Ansicht der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) zu erheblichen Irritationen bei den Ärzten in Gelsenkirchen und Umgebung geführt.
Kammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle fordert, den Neustarttermin am 1. Februar 2021 auf jeden Fall einzuhalten, das gesamte Gesundheitspersonal zu impfen und die Impfkampagne zukünftig ohne weitere Unterbrechungen durchzuführen.
Über den Impfstopp zeigte sich Gehle "enttäuscht und besorgt". Er hätte sich eine verlässlichere Impfplanung seitens der Bundes- und Landesregierung gewünscht.
Der Corona-Impfstoff bleibt laut Gehle auf absehbare Zeit knapp. Deshalb sei eine Priorisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen sinnvoll. Aber das ist nicht einfach.
Gehle: "Der 60-jährige Kranke kann mehr gefährdet sein als der 80-jährige Gesunde. Es muss möglich sein, dass Ärzte vor Ort Impfentscheidungen treffen."
Das ist aber bislang nicht vorgesehen. Es wird nach einem festen Schema geimpft. Zuerst waren die Pflegeheimbewohner und ihr Personal dran, nun sollen die über 80-Jährigen folgen. Das haben die
Ständige Impfkommission in Berlin und Gesundheitsminister Jens Spahn so beschlossen.